Sonntag, 13. März 2016

Ein Totenlied (Worte: William Morris, 1885) - Christoph Holzhöfer

Ein Totenlied.

Was zieht heran von West gen Ost gewendet ?
Und wer sind dies', marschierend ernst und schwer ?
Die Botschaft, von den Reichen Euch gesendet
Auf Euren Mahnruf, bringen wir daher.
Uns alle müsst ihr töten, einen nicht,
Wollt ihr verdunkeln unsrer Sonne Licht.

Wir forderten nur Arbeit, um zu leben,
Wir sollten warten, war ihr hartes Wort ;
Wir wollten sprechen, unser Elend künden,
Und bringen stumm zurück den Toten dort.
Uns alle müsst ihr töten, einen nicht,
Wollt ihr verdunkeln unsrer Sonne Licht.

Sie wollen uns nicht hören und nicht lernen,
In ihren reichen Hallen taub dafür,
Und blind wie draußen sich der Himmel dunkelt,
Doch sieh ! Der Tote pocht an ihrer Tür,
Uns alle müsst ihr töten, einen nicht,
Wollt ihr verdunkeln unsrer Sonne Licht.

Hier liegt das Zeichen, dass wir uns befreien ;
Inmitten von dem Sturm hat er jetzt Ruh' ;
Und in dem Dämmerlicht der frühen Sonne
Winkt uns der Tag des Sieg's, der Freiheit zu.
Uns alle müsst ihr töten, einen nicht,
Wollt ihr verdunkeln unsrer Sonne Licht.

Obiges Gedicht wurde bei A. Linnelis Begräbnis gesungen, der am 13. November 1887 in Trafalgar Square (London), aus Anlass der Demonstration der Arbeitslosen, von der Polizei getötet wurde. Als Nachruf sprach W. Morris, der hochherzige Vorkämpfer des herrschaftslosen Sozialismus in England, am Grabe folgende einfach schönen Worte:

"Unser Freund, der hier liegt, hat ein hartes Leben gehabt und einen harten Tod gefunden ; und wäre die Gesellschaft anders beschaffen gewesen, hätte sein Leben ein genussreiches, schönes und glückliches sein können.
Es ist unsere Aufgabe, uns zu organisieren, damit solche Dinge nicht geschehen, und danach zu streben, diese Erde zu einer schönen und glücklichen Stätte zu machen."

https://youtu.be/X0a37d1rqJI

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