Sonntag, 3. November 2013

Die Moritat vom Räuber Heising vom Huy (Die Butterfrau von Halberstadt) - Christoph Holzhöfer

Die Moritat vom Räuber Heising vom Huy
(Die Butterfrau von Halberstadt)

Durch des Huywalds düstre Gründe auf naturverschlungnem Pfad
wandert eine alte Butterfrau zum Markt nach Halberstadt.

Hu, da plötzlich stürmt des Waldes kühner Sohn aus dem Geheg,
scharf bewehrt bis an die Zähne und vertritt ihr flugs den Weg.

"Sind Sie", sagt die Frau erblassend, einer dunklen Ahnung voll,
"nicht vielleicht der Räuber Heising, der allhier grassieren soll?"

"Ja, ich bin's, du Unglückselge, ja, ich bin's, der sich dir zeigt,
und du bist diejenige, welche nimmer meinem Grimm entfleucht.

Denn mit hochwillkommnem Futter nahst du mir zu guter Stund!"
Sprach's und schnitt von ihrer Butter schweigend sich ein ganzes Pfund.

Und wie Schuppen von den Augen fällt's der Butterfrau sogleich:
"Sie sind Heising!" ruft sie zitternd. "Bin es!" spricht der Räuber bleich.

"Bin's und sage dir noch dieses: meinem Mordstahl fallest du,
bringst du mir nicht auf dem Rückweg Brot und Schlackwurst noch dazu."

Und die Frau erfaßt ein Grauen, weiß nicht recht, was sie beginnt.
Und der Heising zieht waldeinwärts. Über Stoppeln streicht der Wind.

Schlimme Zeichen schlimmer Zeiten, wie man nie erlebt sie hat,
wenn ein Räuber solchen Unfug treibt so nah bei Halberstadt.

(Ich weiche mit meiner Melodie von der Originalmusik ab!)

http://youtu.be/vD72cIy02Hg

Ich rat euch, Brüder alle, folgt nicht der Trommel Ton (Mit jammervollem Blicke) - Christoph Holzhöfer

Ich rat euch, Brüder alle, folgt nicht der Trommel Ton (Mit jammervollem Blicke)

Mit jammervollem Blicke
mit großen Sorgen schwer,
geh' ich an meiner Krücken
die weite Welt umher.

Gott weiß, hab viel gelitten,
gefochten manchen Kampf,
In mancher Schlacht gestritten,
gehüllt in Pulverdampf.

Ich stand bei Sturm und Regen,
in finst'rer Mitternacht,
bei Blitz und Donnerschlägen
oft einsam auf der Wacht.

Mir drohten oft Geschütze
den fürchterlichsten Tod.
Oft trank ich aus der Pfütze
und aß verschimmelt Brot.

Jetzt bet ich vor der Türe
ich armer, alter Mann.
Ach Gott, wem soll ich 's klagen?
Wer nimmt sich meiner an?

Drum warn' ich euch, ihr Söhne
folgt nicht dem Trommelton,
folgt nicht Trompeterstönen,
sonst kriegt ihr meinen Lohn.

O, ihr Kinder, bei der Krücke,
an der mein Leib sich beugt,
bei diesem Trauerblicke,
der sich zum Grabe neigt,

Beschwör ich euch, ihr Söhne,
o flieht der Trommel Ton
& dem Trompetenschalle,
sonst kriegt ihr meinen Lohn.

Dieses deutsche Volkslied gegen den Söldnerdienst ist bisher in 60 Fassungen bekannt, davon 50 aus der Volksüberlieferung aufgezeichnet & 10 fliegende Blätter. Es geht auf ein Gedicht von Chr. F. Schubart zurück, der wegen seines Kampfes gegen den schamlosen Soldatenhandel der deutschen Fürsten & gegen ihre Maitressenwirtschaft von Herzog Karl Eugen von Württemberg, dem Tyrannen Schillers & seiner Freunde, 1777 - 1787 in der Festung Hohenasperg eingekerkert wurde. (aus dem "Großen Steinitz")
Obige Version ist aus verschiedenen Fassungen zusammen gesetzt!

http://youtu.be/xpT23DfWqi4

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