Leute hört die große Mordgeschichte (Das Lied vom großen Otto Bismarck) - Christoph Holzhöfer
Leute hört die große Mordgeschichte (Das Lied vom großen Otto Bismarck)
Leute hört die große Mordgeschichte
die bei uns in Deutschland ist passiert
hat ein Mann betrieben Weltgeschichte
doch die Räder hat er schlecht geschmiert
Dieser Mann hieß Otto und war Junker
in der trock´nen Brandenburg´schen Mark
außerdem sagt von ihm ein Geflunker
daß er war in Blut und Eisen stark
Eine Glatze hatt´ er , Mondscheinhelle
nur drei Haare standen einsam da
dieses war die einz´ge Lichtesquelle
die von ihm das Volk der Deutschen sah
Erst wollt´ er die deutsche Einheit gründen
doch er zeigt sich nicht sehr geschickt
hat die Deutschen, statt sie zu verbünden
mit Zündnadeln schlecht zusamm´geflickt
Hat die "Einigkeit" heraufbeschworen
mittels Bruderkrieges, welch ein Graus
Schlug die Kleinen tapfer um die Ohren
Öst´reich schmiß er zu dem Tempel ´naus
In Hannover warf er über´n Haufen
einen Thron und nahm der Welfen Geld
Um Reptilien sich dafür zu kaufen
die belogen dann die ganze Welt
Nachher kam er über die Franzosen
knöpfte ihnen ihren Kaiser ab
Diese taten sich nicht sehr erbosen
zahlten drauf die Milliardengab´
Elsaß-Lothringen in deutsche Hände
kam es, mocht´ es wollen oder nicht
Otto aber, durch die Bismarckspende
hat des Fechters reichen Lohn gekriegt
Nachher mit den Schwarzen und den Juden
und mit Polen er krakehlte sehr
auch die Strafanträge niemals ruhten
wenn ihm kam ein Gegner in die Quer´
Schließlich hat er mit den Sozialisten
noch begonnen einen harten Strauß
doch an ihnen, trotz Gewalt und Listen
bis er endlich sich die Zähne aus
Ob er auch geschmiedet Ausnahmsketten
gegen diese war er nur ein Zwerg
Haupt und Schröder konnten ihn nicht retten
die drei Haare standen ihm zu Berg
Als die Wahlschlacht siegreich war geschlagen
von der sozialistischen Partei
ging´s dem großen Otto an den Kragen
und mit seiner Herrschaft war´s vorbei
Seht, so mußte aus Berlin nun fort er
Friedrichsruh im stilles Obdach bot
Hamburgs Nachrichtsblatt nahm als Reporter
ihn, und so verdient er sich sein Brot
MORAL:
Lern, o Menschenkind, aus dem Berichte:
Unbesiegbar bleibt der Sozialist
Und du, spiel nicht mit der Weltgeschichte
wenn du auch ein "großer Staatsmann" bist
Text: Max Kegel -
in Max Kegel : Sozialdemokratisches Liederbuch von 1896 , Seite 44
https://youtu.be/4ZqXNbN9BpQ
Leute hört die große Mordgeschichte
die bei uns in Deutschland ist passiert
hat ein Mann betrieben Weltgeschichte
doch die Räder hat er schlecht geschmiert
Dieser Mann hieß Otto und war Junker
in der trock´nen Brandenburg´schen Mark
außerdem sagt von ihm ein Geflunker
daß er war in Blut und Eisen stark
Eine Glatze hatt´ er , Mondscheinhelle
nur drei Haare standen einsam da
dieses war die einz´ge Lichtesquelle
die von ihm das Volk der Deutschen sah
Erst wollt´ er die deutsche Einheit gründen
doch er zeigt sich nicht sehr geschickt
hat die Deutschen, statt sie zu verbünden
mit Zündnadeln schlecht zusamm´geflickt
Hat die "Einigkeit" heraufbeschworen
mittels Bruderkrieges, welch ein Graus
Schlug die Kleinen tapfer um die Ohren
Öst´reich schmiß er zu dem Tempel ´naus
In Hannover warf er über´n Haufen
einen Thron und nahm der Welfen Geld
Um Reptilien sich dafür zu kaufen
die belogen dann die ganze Welt
Nachher kam er über die Franzosen
knöpfte ihnen ihren Kaiser ab
Diese taten sich nicht sehr erbosen
zahlten drauf die Milliardengab´
Elsaß-Lothringen in deutsche Hände
kam es, mocht´ es wollen oder nicht
Otto aber, durch die Bismarckspende
hat des Fechters reichen Lohn gekriegt
Nachher mit den Schwarzen und den Juden
und mit Polen er krakehlte sehr
auch die Strafanträge niemals ruhten
wenn ihm kam ein Gegner in die Quer´
Schließlich hat er mit den Sozialisten
noch begonnen einen harten Strauß
doch an ihnen, trotz Gewalt und Listen
bis er endlich sich die Zähne aus
Ob er auch geschmiedet Ausnahmsketten
gegen diese war er nur ein Zwerg
Haupt und Schröder konnten ihn nicht retten
die drei Haare standen ihm zu Berg
Als die Wahlschlacht siegreich war geschlagen
von der sozialistischen Partei
ging´s dem großen Otto an den Kragen
und mit seiner Herrschaft war´s vorbei
Seht, so mußte aus Berlin nun fort er
Friedrichsruh im stilles Obdach bot
Hamburgs Nachrichtsblatt nahm als Reporter
ihn, und so verdient er sich sein Brot
MORAL:
Lern, o Menschenkind, aus dem Berichte:
Unbesiegbar bleibt der Sozialist
Und du, spiel nicht mit der Weltgeschichte
wenn du auch ein "großer Staatsmann" bist
Text: Max Kegel -
in Max Kegel : Sozialdemokratisches Liederbuch von 1896 , Seite 44
https://youtu.be/4ZqXNbN9BpQ
chrdylan - 1. Okt, 17:57