Wir leben wie die Sklaven (Zieglerlied) - Christoph Holzhöfer
Wir leben wie die Sklaven (Zieglerlied)
Wir leben wie die Sklaven
Hier auf der Ziegelei,
Wenn andre Leute schlafen,
Ist unsre Nacht vorbei.
Des Morgens um halb viere
Der Brenner kommt ins Haus
& ruft laut: Kaffeetrinken !
Zum Bett muss alles heraus.
Jetzt geht es an das Suchen
Der Strümpfe & der Schuh,
& manches leise Fluchen
Hört man auch oft dazu.
Dann geht es an den Kaffeetisch,
Hat auch nicht lange Zeit,
Denn draußen vor der Türe
Steht der Meister schon bereit.
Jetzt fängt man an zu wandern
Mit der Karre hin & her,
Der eine spricht zum andern,
Ob 's nicht bald Frühstück wär.
Die ersten Stunden vorm Frühstück,
Die fallen dem Magen so schwer,
Sind die erst überwunden,
Die andern kriegt er schon her.
Des Mittags um zwölfe,
Dann geht 's an den Erbsentisch,
Dann gib 's ne Stunde Pause,
Da wird man wieder frisch.
& sind die Erbsen angebrannt
Zwei fingerdick am Rand,
Sie sollen wohl bekommen sein,
Der Hunger treibt alles hinein.
Das kleine Lippe hatte vor dem ersten Weltkrieg das größte Kontingent an Wanderarbeitern (etwa 20.000), die jeden Sommer als Ziegelstreicher & Brauer die Ziegeleien Norddeutschlands & Hollands bevölkerten & dort in sehr harter 14-16stündiger Arbeit ihr Brot verdienten.
Aus "Der Grosse Steinitz. Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters aus sechs
Jahrhunderten"
Als musikalische Untermalung des Textes habe ich einen Standard-Blues gewählt ...!
http://youtu.be/khdxVu5X0sQ
Wir leben wie die Sklaven
Hier auf der Ziegelei,
Wenn andre Leute schlafen,
Ist unsre Nacht vorbei.
Des Morgens um halb viere
Der Brenner kommt ins Haus
& ruft laut: Kaffeetrinken !
Zum Bett muss alles heraus.
Jetzt geht es an das Suchen
Der Strümpfe & der Schuh,
& manches leise Fluchen
Hört man auch oft dazu.
Dann geht es an den Kaffeetisch,
Hat auch nicht lange Zeit,
Denn draußen vor der Türe
Steht der Meister schon bereit.
Jetzt fängt man an zu wandern
Mit der Karre hin & her,
Der eine spricht zum andern,
Ob 's nicht bald Frühstück wär.
Die ersten Stunden vorm Frühstück,
Die fallen dem Magen so schwer,
Sind die erst überwunden,
Die andern kriegt er schon her.
Des Mittags um zwölfe,
Dann geht 's an den Erbsentisch,
Dann gib 's ne Stunde Pause,
Da wird man wieder frisch.
& sind die Erbsen angebrannt
Zwei fingerdick am Rand,
Sie sollen wohl bekommen sein,
Der Hunger treibt alles hinein.
Das kleine Lippe hatte vor dem ersten Weltkrieg das größte Kontingent an Wanderarbeitern (etwa 20.000), die jeden Sommer als Ziegelstreicher & Brauer die Ziegeleien Norddeutschlands & Hollands bevölkerten & dort in sehr harter 14-16stündiger Arbeit ihr Brot verdienten.
Aus "Der Grosse Steinitz. Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters aus sechs
Jahrhunderten"
Als musikalische Untermalung des Textes habe ich einen Standard-Blues gewählt ...!
http://youtu.be/khdxVu5X0sQ
chrdylan - 30. Mai, 18:47