Rotgardisten-Marsch (Erich Mühsam, 1920) - Christoph Holzhöfer
Rotgardisten-Marsch
Rot wallt das Blut und rot durchglüht uns Liebe.
In roten Flammen zuckt der Horizont.
Der roten Fahne nach aus dem Betriebe!
Als rote Kämpfer formen wir die Front.
Mit Arbeitsrock und Flinte,
Am Arm die rote Binde —
Genossen, marsch! Wir fürchten nicht den Tod.
Ihr Proletarier, folgt der Fahne rot!
Nicht ziehn wir aus, um Völker zu bekriegen.
Dem ganzen Erdball unsre Bruderhand!
Ein jedes Volk hilft allen Völkern siegen,
Bezwingt’s den Feind in seinem eignen Land:
Den Feind, der uns betrogen,
Das Mark uns ausgesogen.
Jetzt brechen wir des Feindes Machtgebot.
Ihr Proletarier, folgt der Fahne rot!
Wir müssen darbend schuften für den Reichen
Und selbst ihn panzern gegen uns in Erz.
Wenn unsre Kinder hungrig uns umschleichen,
Ihn schert es nicht, und bricht auch uns das Herz.
Er frißt des Armen Schweine;
Er säuft des Armen Weine.
Her mit dem Raub! Hier leiden andre Not.
Ihr Proletarier, folgt der Fahne rot!
Noch nicht genug mit dem, was wir erschwitzen:
Der Reiche schickt auf Raub uns in die Welt,
Läßt uns Gewehre laden und Haubitzen
Und bückt sich nicht, wenn unsereiner fällt.
Er lehrte uns bedienen
Des Krieges Mordmaschinen.
Jetzt üben wirs für unsrer Kinder Brot!
Ihr Proletarier, folgt der Fahne rot!
Für Recht und Freiheit stehn wir auf dem Plane.
Die Fesseln fort und vorwärts, Proletar!
Die Trommel wirbelt. Hoch die rote Fahne!
Zum Teufel mit des Reichen feiler Schar!
Und ist das Pack geschlagen!
Dann wird das Glück uns tagen.
Für Weib und Kinder raucht fortan der Schlot.
Ihr Proletarier, folgt der Fahne rot!
Verfaßt in der Festung Ansbach im Januar 1920
http://www.youtube.com/watch?v=rKq3DseSu5E
Rot wallt das Blut und rot durchglüht uns Liebe.
In roten Flammen zuckt der Horizont.
Der roten Fahne nach aus dem Betriebe!
Als rote Kämpfer formen wir die Front.
Mit Arbeitsrock und Flinte,
Am Arm die rote Binde —
Genossen, marsch! Wir fürchten nicht den Tod.
Ihr Proletarier, folgt der Fahne rot!
Nicht ziehn wir aus, um Völker zu bekriegen.
Dem ganzen Erdball unsre Bruderhand!
Ein jedes Volk hilft allen Völkern siegen,
Bezwingt’s den Feind in seinem eignen Land:
Den Feind, der uns betrogen,
Das Mark uns ausgesogen.
Jetzt brechen wir des Feindes Machtgebot.
Ihr Proletarier, folgt der Fahne rot!
Wir müssen darbend schuften für den Reichen
Und selbst ihn panzern gegen uns in Erz.
Wenn unsre Kinder hungrig uns umschleichen,
Ihn schert es nicht, und bricht auch uns das Herz.
Er frißt des Armen Schweine;
Er säuft des Armen Weine.
Her mit dem Raub! Hier leiden andre Not.
Ihr Proletarier, folgt der Fahne rot!
Noch nicht genug mit dem, was wir erschwitzen:
Der Reiche schickt auf Raub uns in die Welt,
Läßt uns Gewehre laden und Haubitzen
Und bückt sich nicht, wenn unsereiner fällt.
Er lehrte uns bedienen
Des Krieges Mordmaschinen.
Jetzt üben wirs für unsrer Kinder Brot!
Ihr Proletarier, folgt der Fahne rot!
Für Recht und Freiheit stehn wir auf dem Plane.
Die Fesseln fort und vorwärts, Proletar!
Die Trommel wirbelt. Hoch die rote Fahne!
Zum Teufel mit des Reichen feiler Schar!
Und ist das Pack geschlagen!
Dann wird das Glück uns tagen.
Für Weib und Kinder raucht fortan der Schlot.
Ihr Proletarier, folgt der Fahne rot!
Verfaßt in der Festung Ansbach im Januar 1920
http://www.youtube.com/watch?v=rKq3DseSu5E
chrdylan - 16. Nov, 22:44