Der Tod des Rotgardisten (Erich Mühsam, 1923) - Christoph Holzhöfer
Der Tod des Rotgardisten (Erich Mühsam, 1923)
Das war in München am ersten Mai,
Da gings um Leben und Sterben.
Die Weißen tobten; es krachte das Blei,
Granaten spien Tod und Verderben.
Beim Stachuskiosk am Maschinengewehr
Ein Rotgardist schoß in die Runde.
Die Kugeln pfiffen rings um ihn her.
Er blutet aus mancher Wunde:
Schießt her! Ich diene bis zum Tod
Der Revolution!
Was weiß die gekaufte Söldnerbrut
Vom Kampf der geknechteten Masse?
Für Freiheit und Zukunft fließt unser Blut,
Wer fällt, der stirbt seiner Klasse.
Und näher rückt, näher der Weißen Schar.
Schon gehn die Patronen zur Neige.
Den Browning zur Hand! Was Tod und Gefahr!
Schießt her! Ihr seht mich nicht feige!
Hier steht und fällt ein Rotgardist
Der Revolution!
Am Karlsplatz schlagen Granaten ein.
Die Kirchenfenster zersplittern.
Der Rote Soldat steht blutend allein.
Er empfängt den Feind ohne Zittern.
Da streckt ihn ein Kolbenschlag rücklings hin,
Und sterbend droht er den Weißen:
Ihr könnt, ob ich selbst auch verloren bin,
Den Glauben mir nicht entreißen:
Ich sterbe, doch am Leben bleibt
Die Revolution!
Im Sommer 1923 traten einige Niederschönenfelder Mitgefangene an den Autor heran mit der Bitte, ein altes Reiterlied, dessen patriotischer und süßlich-sentimentaler Text ihnen beim Singen mißfiel, umzudichten. Das vorliegende Lied hält sich ziemlich nah an die alte Vorlage. Der behandelte Todeskampf des Münchener Rotgardisten wurde dem Verfasser jedoch von den Festungskameraden als Augenzeugen ganz so erzählt wie er hier behandelt ist.
http://youtu.be/vx-1l7sARcI
Das war in München am ersten Mai,
Da gings um Leben und Sterben.
Die Weißen tobten; es krachte das Blei,
Granaten spien Tod und Verderben.
Beim Stachuskiosk am Maschinengewehr
Ein Rotgardist schoß in die Runde.
Die Kugeln pfiffen rings um ihn her.
Er blutet aus mancher Wunde:
Schießt her! Ich diene bis zum Tod
Der Revolution!
Was weiß die gekaufte Söldnerbrut
Vom Kampf der geknechteten Masse?
Für Freiheit und Zukunft fließt unser Blut,
Wer fällt, der stirbt seiner Klasse.
Und näher rückt, näher der Weißen Schar.
Schon gehn die Patronen zur Neige.
Den Browning zur Hand! Was Tod und Gefahr!
Schießt her! Ihr seht mich nicht feige!
Hier steht und fällt ein Rotgardist
Der Revolution!
Am Karlsplatz schlagen Granaten ein.
Die Kirchenfenster zersplittern.
Der Rote Soldat steht blutend allein.
Er empfängt den Feind ohne Zittern.
Da streckt ihn ein Kolbenschlag rücklings hin,
Und sterbend droht er den Weißen:
Ihr könnt, ob ich selbst auch verloren bin,
Den Glauben mir nicht entreißen:
Ich sterbe, doch am Leben bleibt
Die Revolution!
Im Sommer 1923 traten einige Niederschönenfelder Mitgefangene an den Autor heran mit der Bitte, ein altes Reiterlied, dessen patriotischer und süßlich-sentimentaler Text ihnen beim Singen mißfiel, umzudichten. Das vorliegende Lied hält sich ziemlich nah an die alte Vorlage. Der behandelte Todeskampf des Münchener Rotgardisten wurde dem Verfasser jedoch von den Festungskameraden als Augenzeugen ganz so erzählt wie er hier behandelt ist.
http://youtu.be/vx-1l7sARcI
chrdylan - 19. Nov, 17:45