Sonntag, 10. Juli 2016

Wer schon? (Worte: Jürgen F. Weißleder) - Christoph Holzhöfer

WER SCHON?

Wer braucht denn EUROPA,
wenn das eigne Land brennt
wer denkt an die Welt
wenn der Staatslenker pennt
wer ist solidarisch
zum sinnvollen Zweck
wenn der Tellerrand fern scheint
und mager der Speck.

Wenn der Wettbewerb wuchert
und der Reichtum verblendet
derweil Armut ganz laut schreit
und sich kein Blättchen wendet
und wir würgen am Luxus
sind von BILD irritiert
blasen sinnleer zu Aufbruch
der uns selber anschmiert.

Über allen strahlt Sonne
Urlaub machen ist Pflicht
irgendwo in EUROPA
nur gebraucht wird es nicht!

Worte: Jürgen F. Weißleder

https://youtu.be/V9Eno2oxM2E

Mittwoch, 29. Juni 2016

Widerwärtige Heuchler - Christoph Holzhöfer

Widerwärtige Heuchler

Wir halten uns moralisch für so überlegen
Ach, hört mir auf mit dieser Überheblichkeit
Wir haben doch so viel Scheiße am Schuh kleben
Alles nur widerliche Heuchelei

Geschäfte mit Saudi-Arabien
Da wo man Menschen-Rechte mit Füßen tritt
Da rollen Köpfe, da knallt die Peitsche
Scheiß-egal, Sigmar nimm uns mit

Mit dem Iran, auch große Geschäfte
Da baumeln Schwule am Ausleger von 'm Baukran
Der Sigmar sagt, das hab' ich nicht gesehen
Wer fliegt mit nach Teheran

Der Deal mit dem Irren vom Bosporus
Dem Fundamentalisten Erdogan
Der hält uns die Flüchtlinge vom Leibe
Kriegt dafür Milliarden & wir küssen ihm den Arsch

Deutsche Waffen für Tyrannen & Despoten
Deutsche Waffen für die ganze Welt
Scheiß auf die Verkrüppelten & auf die Toten
Sigmar sagt, das schafft Arbeitsplätze & bringt Geld

Deutsche Soldaten an der Grenze zu Russland
Mensch ! ihr habt doch den Knall nicht gehört
Deutsche Soldaten auf der ganzen Welt
& immer mehr Geld für 's Militär

Wir stecken so tief im Arsch der Amis
& lässt der Ami einen fahren
Dann tanzt Deutschland auf der Stelle ganz brav
Nach der Pfeife Amerikas

Hört auf mit eurer widerwärtigen Heuchelei
Wir sind nicht besser als der dreckige Rest
Euer Kapitalismus ist die Hölle auf Erden
Nur für 's große Geld ist er ein Fest

https://youtu.be/JwqthMkJDas

Dienstag, 28. Juni 2016

EU, Spielwiese der Banken & Konzerne - Christoph Holzhöfer

Nachrichten aus der EU ... Labour-Fraktion spricht Corbyn Misstrauen aus ... in Frankreich stimmt der Senat für abgeänderte Fassung der umstrittenen Arbeitsgesetz-Reform ... In Deutschland gibt 's ab nächstem Jahr 'n Mindestlohn von 8,84 € ... ein Witz ... 'ne viel schlimmer ... totale Verarsche & ein Tritt in die Fresse ... Merkel nennt die EU eine Familie ... was ist 'n das für 'ne Familie ... 'ne ekelhafte ... widerwärtige ... der Vorsitzende der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, hat der EU-Politik der Unionsparteien die Schuld am Brexit gegeben ... Warum hat er denn die Sozialdemokraten nicht erwähnt ... & die Grünen Stinker gleich mit ... & seine Partei & alle Linksparteien in der EU ... die Linken haben überall auf ganzer Linie versagt ... wenn die 's nicht schaffen, die Armen & die Arbeiter für sich zu gewinnen ... dann sind sie keine wahren Linken ... aber das sage ich ja schon so lange ... alle sind sie mitschuldig am Rechts-Ruck in Europa ... mir wird da Angst & Bange ... & Bartsch sagt noch ... "Der Brexit ist Ausdruck eines grundsätzlichen Demokratie- und Transparenzdefizits in Europa. Die Menschen haben das Gefühl, es mit abgehobenen Eliten und technokratischen Politikern zu tun zu haben." ... & jetzt sollen diese abgehobenen Eliten & technokratischen Politiker sich ganz plötzlich ändern & 'ne schöne menschliche EU machen ... wie denn ... die sich ändern ?! ... wer ist so bescheuert & glaubt das ... ... da müssen neue Köpfe her ... aber woher sollen die kommen ... ... Sozialdemokraten & Linke, die hätten was machen können ... & die könnten 's auch immer noch ... nur, glaubt einer ernsthaft, dass die Sozialdemokraten so 'ne Drehung machen ... die waren doch schon immer üble Verräter ... aus diesem Schlamassel, da kommen wir nicht mehr raus ... diese EU muss kaputt gehen ... & dann kann man eine neue bauen ... aber ... da bleibt dann immer noch die Frage ... mit wem ... wenn alles was sich "links" nennt, nicht schleunigst zusammen geht & kämpft.. dann haben wir gegen die Rechten irgendwann keine Chance mehr ... & jeder, der diese EU so am Leben erhalten will ... der macht die Rechten immer stärker ... nur wahrhaben will man das dann nicht ... & wenn die Linken nicht endlich diesen widerlichen bürgerlichen grün-schimmernden Flair loswerden ... dann treiben sie die Armen & die Arbeiter immer weiter in Scharen in die Arme der Rechten ... & was machen die deutschen bürgerlichen arroganten "linken" Bürger ... sie beschimpfen die Engländer ... alles Nazis ... überall Nazis ... in allen Ländern ... hier im Lande ja auch ... bis auf diese bürgerlichen selbsternannten "Linken" ... die die Armen & die Arbeiter verachten ... das ist alles so traurig ... wer nicht auf der Seite der Armen & Arbeiter steht, der ist KEIN wahrer Linker !!! ... in diesem Sinne ... ich halte es mit John Cleese ... The Monty Python star signalled he will vote to leave the EU when he tweeted: "If I thought there was any chance of major reform in the EU, I'd vote to stay in. But there isn't. Sad." ... Ja ! ... es ist traurig ... & ich bin mir ganz sicher, dass man mich mit diesem kleinen Liedchen mal wieder falsch verstehen wird ... & das ist mir ehrlich gesagt so langsam scheiß-egal ... Rechts ist Scheiße ... bürgerliche Linke sind Scheiße ... & mir graut vor beiden ... sie werden uns alle ins Unglück stürzen ... die einen durch Handeln ... die anderen durch Falsches Handeln ... & die Scherben, die Merkel & Co hinterlassen ... die kann dann keiner mehr zusammensetzen ... Prost ...

EU, Spielwiese der Banken & Konzerne

Wofür ist die EU geschaffen worden
Für das große, ach so große Geld
Für die Banken & die Konzerne
Für mehr Macht in der globalen Welt
Doch für die Menschen, die darin leben
Ist das Ganze nicht angedacht
Die hält man klein & macht sie immer ärmer
Aushalten darf 's das ganze Bonzen-Pack

In ihren eig'nen Ländern schröpft sie die Regierung
& Brüssel schröpft sie noch dazu
Vorschriften, Gängelei & dämliche Gesetze
Das ist diese widerliche EU
& die deutsche Dominanz, die große Fresse
Sparen, sparen, privatisieren & Hartz IV
Auf zum Rapport bei Merkel & bei Schäuble
Haue gibt 's für den der nicht pariert

Die Sozialdemokraten sind überall neoliberale Ratten
Die das taten, was Sozialdemokraten immer tun
Ihre Wähler verkaufen & verraten
Wichtig ist doch nur, man gehört dazu
Zu der Bande der Gängler & der Schröpfer
Die am Tische der fetten Bonzen sitzt & frisst
Befehlsempfänger, die dem großen Gelde liefern
Wofür 's dann später schöne Pöstchen gibt

& jetzt, da die EU in ihren Grundfesten erzittert
& die Angst vor den Rechten, die geht um
& die Linken torkeln blind durch die Manege
Orientierungslos, überheblich & so dumm
Sie sind nicht für die Armen & Arbeiter da gewesen
Nein ! sie ließen diese jämmerlich im Stich
Nur Worthülsen, bla, bla ,bla, mehr haben die nicht auf Lager
Bla, bla, bla & viel zu bürgerlich

& nun, da will man ein wenig reparieren
Hier & da an einem Schräubchen drehen
Halten die uns denn wirklich für so bescheuert
Diese Feinde der Demokratie
Diese EU, die kann man doch nicht reparieren
Nein ! nur wenn sie komplett in Trümmern liegt
Kann man auf eben diesen Trümmern eine neue erbauen
Die für die Menschen & nicht für 's große Geld da ist

https://youtu.be/xGSTPHw5n9U

Sonntag, 26. Juni 2016

Den Kapitalismus in seinem Lauf, halten weder Umwelt noch Klima auf - Christoph Holzhöfer

Den Kapitalismus in seinem Lauf, halten weder Umwelt noch Klima auf

Früher, mit 'm Auto vom Sauerland ins Ruhrgebiet gefahren
Zweimal die Windschutzscheibe putzen, das war normal
Fährste heute von den Alpen an den Nordseestrand
Mit 'ner Windschutzscheibe, wie geleckt, kommste an
Das spart Zeit & Wasser, ach, ist das nicht toll
Da sind wir doch gleich wieder mit der Umwelt im Soll

Intensive Landwirtschaft, die ist so schön
Da gibt 's keine Insekten mehr zu sehen
& die ganzen Gifte, die da in der Nahrung drin sind ...
Ach, 's macht uns nur robuster, was uns nicht umbringt

Das Ruhrgebiet liegt hinter 'm Deich
Wir sehen uns am Strande gleich
& biste mal im gemütlichen Soest
Dahinter geht der Strand gleich los
Schnell biste an die Küste gefahren
Das schont die Umwelt & das Klima

Wir scheißen auf das Klima & die Umwelt
Da freut sich ein jeder, dem die Nordsee gefällt
Nach Feierabend mal schnell an die Küste gebraust
& zur Tagesschau biste wieder zu Haus

Ach, wie lieblich duftet doch diese Luft, die da zum Himmel stinkt
Wenn der Bonze sein Geld zählt & frohgemut singt:
Das Lied vom Kapitalismus! Hoch, Hoch & Hurra
Immer weiter, immer höher, dafür ist er da
Denn es gibt nichts schön'res auf der Welt
Als Kapitalismus & das Geld

Wir scheißen auf das Klima & die Umwelt
Hauptsache die Bonzen machen weiter fett Geld
Den Kapitalismus in seinem Lauf
Halten weder Umwelt noch Klima auf

Ein Unwetter folgt dem anderen nach
Im ganzen Lande, mal dort & mal da
Rinnsale, die zu reißenden Flüssen werden
Millionen-Schäden & Menschen, die da sterben
Aber schwuppdiwupp hat man sich daran gewöhnt
Dann lacht man darüber, Kapitalismus ist so schön

Wir scheißen auf das Klima & die Umwelt
Jeder wie er will & wie 's ihm gefällt
Immer weiter, immer höher, immer schneller, immer mehr
Hey, ihr da, nun macht mal, sonst kommt ihr nicht hinterher

Sind auch die Meere irgendwann vom Fischen ganz leer
Dafür schwimmt dann ganz viel buntes Plastik umher
Das glitzert in der Sonne wie Fisch-Schuppen
Da machts richtig Spaß & Freude hinzugucken
& 's duftet das Schweröl der größten Schiffe, die da fahren
Wo einst mal schöne bewohnte Inseln waren

Wir scheißen auf das Klima & die Umwelt
Schön ist das Leben & schön ist die Welt
Meeresfische züchten wir dann nur an Land
Das schont die Umwelt & 's Klima. Gott sei Dank

Wer will in eine große Wüste fahren
Der kann Zeit & auch Geld sparen
Denn ganz Spanien ist nur noch Sand
Ein 1.000 Km breiter Strand
Die Sahara reicht bis zum Kilimandscharo
Der Nil ist ein Rinnsal & die Fische tot

Wir scheißen auf das Klima & die Umwelt
Weil uns der Kapitalismus so gefällt
Den Kapitalismus in seinem Lauf
Halten weder Umwelt noch Klima auf

Die Menschen, die vor den Folgen des Klimawandels fliehen
So viele Millionen, die Richtung Europa ziehen
Die Mauern & Zäune sind hoch, die Grenzen sind dicht
Geschossen wird scharf, Erbarmen gibt 's nicht
Denn was wir mit unserm Tun angerichtet haben
Das sollen die Menschen dort doch bitteschön ausbaden

Wir scheißen auf das Klima & die Umwelt
Uns geht 's so gut. Unser ist die Welt
Die "armen" Menschen ?! ach, seht 's doch nicht so eindimensional
Bedenkt, was ihr alles am schönen Kapitalismus habt

Drum machen wir weiter, immer weiter so
Nach uns die Sintflut, irgendwann sind wir alle tot
& weil wir unsere Kinder & Enkel so sehr lieben
Sollen die von uns auch so 'ne schöne Erde kriegen
& noch mehr Kriege bitte, das brauchen wir hier auf Erden
Es gibt nichts schön'res, als an Kapitalismus zu sterben

Wir scheißen auf das Klima & die Umwelt
Weil uns der Kapitalismus so sehr gefällt
Den Kapitalismus in seinem Lauf
Halten weder Umwelt noch Klima auf
Halten weder Mensch noch Umwelt noch Klima auf

Hurra !!! ...

https://youtu.be/8OSMXUOx8sc

Mittwoch, 15. Juni 2016

BALLADE VON DER GEMEINSAMEN SCHÜSSEL (Worte: Jura Soyfer) - Christoph Holzhöfer

BALLADE VON DER GEMEINSAMEN SCHÜSSEL

"Genug gekämpft! Die Zeit ist schwer,
Vertragen wir uns ein bissel!"
So sprach zum Knechte fromm der Herr.
"Komm, iss an meiner Schüssel!"

Umstrahlt von Klassenharmonie,
Ölzweige in den Haaren.
So nahmen Platz am Tische sie,
Wie vor zweihundert Jahren.

Der Herr griff in die Schüssel und
Nahm sich den größten Happen.
Dann öffnete der Knecht den Mund,
Wollt' in die Schüssel tappen.

"Halt!" rief der Herr, "dir fehlt, ich seh 's,
Das nationale Gewissen!
Gedenk des mageren Staatsbudgets!"
Und nahm den zweiten Bissen.

Der Knecht griff wieder in den Topf.
"Halt!" sprach der Herr aufs neue.
Denk' nach! Wo hast du deinen Kopf?
Jetzt komm doch ich an die Reihe!"

Sprach 's, aß. "Herr ich bin arbeitslos,
Sagte der Tischgenosse,
"Ach, lassen sie mich einmal bloß ..."
Und griff nach einem Kloße.

Den schnappte aber der Herr geschwind.
"Sei doch nicht ungeduldig!
Wir sind ein armes Land, wir sind
Den Knödel dem Ausland schuldig.

Zur Abwechslung komm ich nun dran ..."
Sprach er und aß gleich weiter.
"Und jetzt wohl ich?" bat leis' der Mann,
"Ich war Saisonarbeiter ..."

"Saisonarbeiter?" schrie der Herr,
"Dann warte noch zwei Wochen!"
Und aß und aß und ließ nur mehr
Im Topfe übrig die Knochen.

"Gebt! Hunger plagt mich!" hat verstört
Der Knecht zuletzt dem Herrn beteuert.
"Du hast genug am Staat gezehrt,
Jetzt wirst du ausgesteuert!

Ich selbst mag zwar den Knochen nicht,
Doch will mein Bluthund naschen.
Mahlzeit, mein Freund, tu deine Pflicht
Und geh die Schüssel waschen!"

"Nein!" - "Nein? Verhetzter, fort von hier!
Auf deinen Proletenrüssel,
Den frechen, schmeiße sonst ich dir
Unsere gemeinsame Schüssel!"

Sprach 's, tat 's. Die Klassenharmonie
Nahm so einen trüben Verlauf.
Der Knecht, sonst fromm, protestierte und schrie.
Umsonst. Er hatte, so gründlich wie nie,
Den (gemeinsamen) Scherben auf.

Worte: Jura Soyfer

Arbeiter-Sonntag (Arbeiter-Zeitung), 1. Oktober 1933

https://www.youtube.com/watch?v=FsOb5imF5LY

Dienstag, 24. Mai 2016

Zur Beruhigung (Worte: Heinrich Heine) - Christoph Holzhöfer

Zur Beruhigung

Wir schlafen ganz, wie Brutus schlief -
Doch jener erwachte und bohrte tief
In Cäsars Brust das kalte Messer!
Die Römer waren Tyrannenfresser.

Wir sind keine Römer, wir rauchen Tabak.
Ein jedes Volk hat seinen Geschmack,
Ein jedes Volk hat seine Größe;
In Schwaben kocht man die besten Klöße.

Wir sind Germanen, gemütlich und brav,
Wir schlafen gesunden Pflanzenschlaf,
Und wenn wir erwachen, pflegt uns zu dürsten
Doch nicht nach dem Blute unserer Fürsten.

Wir sind so treu wie Eichenholz,
Auch Lindenholz, drauf sind wir stolz;
Im Land der Eichen und der Linden
Wird niemals sich ein Brutus finden.

Und wenn auch ein Brutus unter uns wär,
Den Cäsar fänd er nimmermehr,
Vergeblich würd er den Cäsar suchen;
Wir haben gute Pfefferkuchen.

Wir haben sechsunddreißig Herrn
(Ist nicht zuviel!), und einen Stern
Trägt jeder schützend auf seinem Herzen,
Und er braucht nicht zu fürchten die Ideen des Märzen.

Wir nennen sie Väter, und Vaterland
Benennen wir dasjenige Land,
Das erbeigentümlich gehört den Fürsten;
Wir lieben auch Sauerkraut mit Würsten.

Wenn unser Vater spazierengeht,
Ziehn wir den Hut mit Pietät;
Deutschland, die fromme Kinderstube,
Ist keine römische Mördergrube.

Worte: Heinrich Heine

https://youtu.be/zubBgHY0gIU

Montag, 23. Mai 2016

Die Schmarotzer in Berlin - Christoph Holzhöfer

Die Schmarotzer in Berlin

Über 600 sind 's, die sitzen da
Bekommen alles vom Bürger bezahlt
Ach was geht es denen gut
Die Tröge gefüllt, die Taschen ebenso
Fühlen sich die Schmarotzer pudelwohl

Es geht uns gut ! Sagen sie
Die Schmarotzer in Berlin
Deutschland geht 's gut ! Sagen sie
Die Schmarotzer in Berlin

Da sitzen die rum & grinsen feist
Keine Malocher, nein Akademiker meist
Die haben noch nie im Leben malocht
Abi, Studium, Politik
& dann fleißig den kleinen Mann gefickt

Es geht uns gut ! Sagen sie
Die Schmarotzer in Berlin
Deutschland geht 's gut ! Sagen sie
Die Schmarotzer in Berlin

Über 100 Millionen kostet die Bande im Jahr
& wie 's den Menschen geht, davon haben die keinen Plan
Ihre Freunde dat sind die fetten Bonzen
Die sitzen nicht mit 'm Bier mit euch anne Theke
Nee, die machen mit Maschmeyer & Co dick Fete

Es geht uns gut ! Sagen sie
Die Schmarotzer in Berlin
Deutschland geht 's gut ! Sagen sie
Die Schmarotzer in Berlin

Ja ! denen geht 's gut, die brauchen nicht klagen
Immer schön die Leutchen quälen & ihnen sagen
Was sie zu tun & zu lassen haben
Brave Konformisten, Lakaien des Kapitals
& der dumme brave Michel bezahlt & bezahlt

Es geht uns gut ! Sagen sie
Die Schmarotzer in Berlin
Deutschland geht 's gut ! Sagen sie
Die Schmarotzer in Berlin

https://youtu.be/02d9pZ6qKqg

Samstag, 21. Mai 2016

Das Lied von der Erde (Worte: Jura Soyfer, 1912 - 1939) - Svenja & Christoph Holzhöfer

Das Lied von der Erde

Denn nahe, viel näher, als ihr es begreift,
Hab ich die Erde gesehn.
Ich sah sie von goldenen Saaten umreift,
Vom Schatten des Bombenflugzeugs gestreift
Und erfüllt von Maschinengedröhn.
Ich sah sie von Radiosendern bespickt;
Die warfen Wellen von Lüge und Hass.
Ich sah sie verlaust, verarmt - und beglückt
Mit Reichtum ohne Maß.

Voll Hunger und voll Brot ist diese Erde,
Voll Leben und voll Tod ist diese Erde,
In Armut und in Reichtum grenzenlos.
Gesegnet und verdammt ist diese Erde,
Von Schönheit hell umflammt ist diese Erde,
Und ihre Zukunft ist herrlich und groß.

Denn nahe, viel näher, als ihr es begreift,
Steht diese Zukunft bevor.
Ich sah, wie sie zwischen den Saaten schon reift,
Die Schatten vom Antlitz der Erde schon streift
Und greift zu den Sternen empor.
Ich weiß, dass von Sender zu Sender bald fliegt
Die Nachricht vom Tag, da die Erde genas.
Dann schwelgt diese Erde, erlöst und beglückt,
In Reichtum ohne Maß.

Voll Hunger und voll Brot ist diese Erde,
Voll Leben und voll Tod ist diese Erde,
In Armut und in Reichtum grenzenlos.
Gesegnet und verdammt ist diese Erde,
Von Schönheit hell umflammt ist diese Erde,
Und ihre Zukunft ist herrlich und groß!

Worte: Jura Soyfer, 1912, Charkow - 1939, Buchenwald
Das Lied ist das Finale aus seinem Stück "Weltuntergang" oder "Die Welt steht auf kein' Fall mehr lang".

https://youtu.be/s_MB4Mapdgc

Dienstag, 17. Mai 2016

MARSCHLIED FÜR DEUTSCHE KINDER (Worte: Jura Soyfer, 1912 - 1939) - Christoph Holzhöfer

MARSCHLIED FÜR DEUTSCHE KINDER

Hänschen klein
Geht allein
Vor den strammen Dreierreih'n.
Seht, wie fein
Stehn dem Schelm
Säbel doch und Helm!
Und es lacht sein Mütterlein:
Lieb Vaterland, magst ruhig sein!
Eins und zwei,
Fest und treu
Steht die Wacht am Rhein!

Wer will unter die Soldaten,
Dass für Krupp die Mehrwertraten
Deutschlands ruhmbedecktes Heer
Wieder einmal reichlich ernte,
Der muss haben ein Gewehr;
Denn wenn Hänschen morden lernte,
Fällt's dem Hans nur halb so schwer.

Maikäfer, flieg!
Vater war im Krieg.
Hänschen ruft jetzt "Heil und Sieg!"
Bombenflieger, flieg!
Auch Hänschen will den Krieg.

Ist die schwarze Reichswehr da?
Ja! Ja! Ja!
Drei Jahr wird einst Hans marschier'n,
Im vierten Jahr den Kopf verlier'n,
Der Mutter wird man sagen:
Kein schön'rer Tod
Ist in der Welt,
Als wer vom Feind erschlagen ...

Worte: Jura Soyfer, 1912 - 1939
Aus "Der Kuckuck", 25. Juni 1933.

https://youtu.be/QIHKs3AdePU

Donnerstag, 12. Mai 2016

SAURIER, ERWACHE! (Worte: Jura Soyfer, 1912 - 1939) - Christoph Holzhöfer

SAURIER, ERWACHE!

Guten Morgen, Knirpse! Habe
Ich euch etwa gar erschreckt?
Euer lästiges Geschabe
Hat mich aus dem Traum erweckt.
Vor ein paar Millionen Jahren
Schlief ich einst im Ursumpf ein -
Seid ihr essbar, trotz den Haaren?
Nein, verehrter Saurier, nein!

Schade! Hungrig macht das Schlafen.
Übrigens - mies schaut's ihr aus!
Früher gab es schönere Affen -
Na, schon gut, macht euch nichts draus.
Ja, die Welt ward stark verschandelt,
Scheint's, seit ich zuletzt sie sah.
Hier hat sich wohl viel gewandelt?
Ja, verehrter Saurier, ja.

So? Zum Beispiel in der guten,
Vorsintflutlich alten Zeit
Musste man fürs Fressen bluten;
Jeder Happen brachte Streit.
Starke fraßen da nach Noten,
Schwache litten Hungerpein.
Ist jetzt dieser Brauch verboten?
Nein, verehrter Saurier, nein.

Siehe da! Das ist ja herrlich.
Manchmal auch war im Tertiär
Unser Jagdertrag recht spärlich,
Und der Appetit wuchs sehr.
Mangels einer andern Beute
Fraß ich schwächere Brüder da.
Sagt, gilt dies Gesetz noch heute?
Ja, verehrter Saurier, ja.

Manchmal schufen Riesenechsen
Von besonderer Statur
Schlau und roh, zu fünfen, sechsen
Eine Urwalddiktatur.
Wer nicht kuschte, ward zerrissen
"Auf der Flucht" im Urgestein
Dieser Brauch hat schwinden müssen?
Nein, verehrter Saurier, nein!

Also logt ihr frech vermutlich,
Als ihr mir vom Fortschritt spracht!
Und mich schimpft ihr "vorsintflutlich"!
Knirpse, das ist ja gelacht!
Ich entstamme zwar dem Schiefer,
Doch da seither nichts geschah,
Bin ich ein moderner, viver,
Genial-intuitiver
Führergeist! Stimmt's, Ungeziefer?
Leider, lieber Saurier, ja ...

Worte: Jura Soyfer, 1912 - 1939
Aus "Der Kuckuck", 25. Juni 1933.

https://youtu.be/ae1tq_rnf_4

Mittwoch, 11. Mai 2016

Du hast nur dieses eine kleine Leben ... - Christoph Holzhöfer

Du hast nur dieses eine kleine Leben ...

Früh geht 's zur Schule
Im Dunkeln aufstehen
Immer fleißig lernen
Das, was sie dir erzählen
& danach 'ne Lehre
Oder 'n Studium
Weiter fleißig lernen
& dabei bleibste dumm

Dann arbeiten, malochen
Wenn 's geht, "Karriere" machen
Immer fleißig, fleißig sein
Da gibt 's nicht viel zu lachen
Abends Glotze glotzen
Davon wirste noch mehr dumm
Immer brav die Fresse halten
& nie fragen: Warum

Ja ! nichts in Zweifel ziehen
So, wie 's ist, ist 's gut
Ein Rädchen im Getriebe sein
Nur keinen Übermut
& ist der Tag gekommen
An dem du die schöne Welt verlässt ...
Das war dann dein ganzes Leben ?!
& nun biste verreckt

Lalala lalelei
Dann ist dein Leben vorbei
& davon gibt 's keine zwei
Nur dieses eine kleine ...

https://youtu.be/BBk_CbLL6Ro

Samstag, 30. April 2016

Plötzlich war der Krieg da ... (Wann hören Kriege endlich auf) - Christoph Holzhöfer

Plötzlich war der Krieg da ... (Wann hören Kriege endlich auf)

Eben war es noch still
So wunderbar still
& strahlend geht die Sonne auf
Die Vögel fangen an zu singen
Blumen wiegen sich im sanften Wind
Der Himmel ist so wunderbar blau

Es ist ein wunderschöner Morgen
Ein Sonntagmorgen im August
Irgendwo auf dieser wunderschönen Welt
Kinderlachen, Hundebellen
Sind zu hören & Musik
Die Menschen essen & Geschichten werden erzählt

Eine kleine Stadt an einem Fluss
Rund herum die reifen Felder
Von den Frauen & den Männern wurden sie bestellt
Glückliche Menschen, die da leben
Einfache Menschen, das sind sie
& diese kleine Stadt ist ihre große Welt

Plötzlich kommen sie da oben
So viele, am Himmel angeflogen
In Formation, ganz schnell & so schrecklich laut
Dann öffnen sich ihre Bäuche
Aus den Bäuchen fallen Bomben
Auf die kleine Stadt fallen sie aus den Bäuchen heraus

& da ist die kleine Stadt nicht mehr
Nur noch Trümmer, Schutt & Asche
Zerfetztes Fleisch & Knochen, was mal Menschen waren ...
(Später werden sie erzählen
Mit einem Lächeln im Gesicht
Dass der Angriff gut & richtig & erfolgreich war)

& dann ist es wieder still
So schrecklich still
Strahlend steht die Sonne über Staub & Rauch
Keine Vögel, die da singen
Keine Blumen wiegen sich im sanften Wind
& der Himmel ist so wunderschön blau

https://youtu.be/DOb-C7JulbI

Mittwoch, 27. April 2016

Das Lied von der Erde (Worte: Jura Soyfer, 1912 - 1939) - Christoph Holzhöfer

Das Lied von der Erde

Denn nahe, viel näher, als ihr es begreift,
Hab ich die Erde gesehn.
Ich sah sie von goldenen Saaten umreift,
Vom Schatten des Bombenflugzeugs gestreift
Und erfüllt von Maschinengedröhn.
Ich sah sie von Radiosendern bespickt;
Die warfen Wellen von Lüge und Hass.
Ich sah sie verlaust, verarmt - und beglückt
Mit Reichtum ohne Maß.

Voll Hunger und voll Brot ist diese Erde,
Voll Leben und voll Tod ist diese Erde,
In Armut und in Reichtum grenzenlos.
Gesegnet und verdammt ist diese Erde,
Von Schönheit hell umflammt ist diese Erde,
Und ihre Zukunft ist herrlich und groß.

Denn nahe, viel näher, als ihr es begreift,
Steht diese Zukunft bevor.
Ich sah, wie sie zwischen den Saaten schon reift,
Die Schatten vom Antlitz der Erde schon streift
Und greift zu den Sternen empor.
Ich weiß, dass von Sender zu Sender bald fliegt
Die Nachricht vom Tag, da die Erde genas.
Dann schwelgt diese Erde, erlöst und beglückt,
In Reichtum ohne Maß.

Voll Hunger und voll Brot ist diese Erde,
Voll Leben und voll Tod ist diese Erde,
In Armut und in Reichtum grenzenlos.
Gesegnet und verdammt ist diese Erde,
Von Schönheit hell umflammt ist diese Erde,
Und ihre Zukunft ist herrlich und groß!

Worte: Jura Soyfer, 1912, Charkow - 1939, Buchenwald
Das Lied ist das Finale aus seinem Stück "Weltuntergang" oder "Die Welt steht auf kein' Fall mehr lang".

https://youtu.be/fnL56ZwpZjc

Freitag, 22. April 2016

Das Lied vom unfertigen Menschen - Christoph Holzhöfer

Das Lied vom unfertigen Menschen

Der Mensch ist doch eigentlich nur ein Tier
Das aufrecht geht & denken kann
Mit 'm Kopf auf 'm Hals. Mit 'm Hintern unter 'm Bauch
Mit Beinen & Armen dran
Mit Händen, da kann er mit schaffen
Mit Füßen, da kann er mit gehen
Mit Ohren, da kann er mit hören
Mit Augen, da kann er mit sehen

Er hat 'n Mund, da kann er mit reden & singen
& küssen, ja, das ist schön
Im Mund sind Zähne, da kann er mit beißen
& feste Nahrung zu sich nehmen
Er hat 'ne Zunge, da kann er mit schmecken
& Worte formen, die er dann spricht
Er hat 'ne Nase mit zwei Löchern zum Riechen
& die Nase hat er mitten im Gesicht

Er hat 'n Herz, das ist sein Motor
Das schlägt & schlägt & treibt ihn an
Er hat 'ne Lunge, die besteht aus zwei Flügeln
Damit er atmen kann
Er besteht aus Fleisch & Wasser & Blut
Aus Knochen, Sehnen, & Haut
Er kann empfinden, mitleiden & lieben
& neiden & hassen leider auch

Er hat 'n Geschlechtsorgan zum Liebe machen
Liebe machen, das macht Spaß
& damit können sie Kinder zeugen
Die sagen dann später Mama & Papa
Er hat mehr oder weniger Haare auf 'm Kopf
& woanders ebenso
& im Kopfe, da sitzt auch sein Gehirn
Nur bei vielen, da ist das Ding tot

Der Mensch braucht eigentlich nicht viel
& will doch immer mehr
Er denkt, dass er die Krönung der Schöpfung sei
Während er die Schöpfung zerstört
Er frisst & frisst, wird nimmer satt
Frisst seinesgleichen auch
Er vergeudet sein schönes Leben
& gibt seine Freiheit auf

Anstatt zu sagen : Ich bin Ich ! Verdammt noch mal !
Ist er gerne Untertan
& so machen die meisten jeden Tag nur das
Was ein anderer ihnen sagt
Sie denken, fühlen & glauben
Was man ihnen vorgekaut
& so fressen sie 's & fressen sie 's
& können 's doch nicht verdauen

Der Mensch ist doch eigentlich nur ein Tier
Das aufrecht geht & denken kann
Mit 'm Kopf auf 'm Hals. Mit 'm Hintern unter 'm Bauch
Mit Beinen & Armen dran
Mit Händen, da kann er mit schießen
Mit Füßen, da kann er mit marschieren
Mit Ohren, da kann er Befehle mit hören
Mit Augen, damit schaut er durch 's Visier

https://youtu.be/sqNWjaPN1sk

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Autor: unbekannt Entstehungsdatum : um 1700 Bild im...
chrdylan - 27. Dez, 20:13

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Bob Dylan
Lyrics 1962-2001



Bawar, André
Lachsblut

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... der für die Menschheit starb (Text: Erich Mühsam) - Christoph Holzhöfer
's ist Krieg (Text: Kurt Tucholsky) - Christoph Holzhöfer
's ist wieder Weihnachtszeit (ein schönes Weihnachtslied ...) - Christoph Holzhöfer
"Den Menschen in Deutschland ging es noch nie so gut ..." (Angela Merkels "Schöne neue Welt")
"Schweb' wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene!"
& irgendwann, dann bin ich dann mal tot - Christoph Holzhöfer
1925 war fürwahr ein Unglücksjahr - Christoph Holzhöfer
a hard rain's a-gonna fall - bob dylan cover - christoph holzhöfer
a love supreme - john mclaughlin & carlos santana (1973.09.01 chicago)
abschiedsgesang (kurt tucholsky) - christoph holzhöfer
Ach, du traurig-schöne-bitter-süße Weihnachtszeit - Christoph Holzhöfer
Ach, wär ich doch Gott ... - Christoph Holzhöfer
Alle Jahre wieder (Die Diener des Kapitals-Version - Ein "Weihnachtslied") - Christoph Holzhöfer
Alle Jahre wieder (Die Meinungsdiktatur-Version - Ein Weihnachtslied) - Christoph Holzhöfer
Alles für die Sache. (Worte: William Morris, 1885) - Christoph Holzhöfer
Alltägliche Ballade (Text: Erich Weinert, 1931) - Christoph Holzhöfer
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