Dienstag, 1. Dezember 2015

Feige Konformisten & immer so brav ... - Christoph Holzhöfer

Feige Konformisten & immer so brav ...

Ihr habt alles gefressen
& euch nie gewehrt
Egal, was die machen
& wenn 's euch auch stört
Ihr schluckt alles runter
Brave Bürger die ihr seid
Jeder gegen jeden
Ihr tut mir nicht leid

Diese Gleichmacherei
Geht mir mächtig auf den Sack
Wer von der Norm abweicht
Wird fertig gemacht
Ihr seid Konformisten
& feige dazu
Wichtig ist, ihr seid satt
& habt eure Ruh'

Ihr wählt seit Jahrzehnten
Immer die gleichen Parteien
Die machen was sie wollen
Die halten euch klein
Die beklauen euch frech
& ihr guckt nur blöd
Sagt immer bitte ... bitte
Anstatt aufzustehen

Schluckt weiter eure Pillen
Eure Seelen sind im Arsch
Das System macht kaputt
Doch ihr seid so brav
Ihr funktioniert, wie die 's wollen
Spielt jedes Spiel mit
Nach oben, den Buckel
Nach unten, den Tritt

Schlaft nur fest weiter
& träumt vor euch hin
Wenn ihr mal wach werdet
Ist 's noch schlimmer als schlimm
Ja, dann könnt ihr schreien
's hört euch eh keiner mehr ...
Ihr habt doch alles gefressen
& euch nie gewehrt

& kommt er dann endlich
Der ganz große Knall
Danach ist dann Ruhe
Ruhe überall
Die schöne Erde kann sich freuen
Euch war 's doch egal
Feige Konformisten
& immer so brav

https://youtu.be/J-J_bx1tFrs

Sonntag, 29. November 2015

Ach, du traurig-schöne-bitter-süße Weihnachtszeit - Christoph Holzhöfer

Ach, du traurig-schöne-bitter-süße Weihnachtszeit

Kling, Glöckchen, Klingelingeling
Macht hoch die Tür', die Tor' macht weit
Morgen, Kinder, wird 's was geben. Oder auch nicht !
Lasst uns froh & munter ... & traurig sein

Endlich wieder, wieder, endlich, wieder Weihnachtszeit

Die Menschen stürmen die Einkaufstempel
Werfen das Geld mit vollen Händen zum Fenster raus
Nur die Armen, die haben feuchte Augen
Sitzen traurig zu Haus

Ach, du traurig-schöne-bitter-süße Weihnachtszeit

Du, liebes Christkind, sei doch bitte so lieb
Klaue einfach den Reichen, was du dann den Armen gibst
Denen, die immer getreten werden. Für die keiner was übrig hat
Dann heulen mal die Bälger der Bonzen
& du, liebes Christkind hast alles richtig gemacht

Dann wird 's 'ne richtig-schöne-wunderschöne Weihnachtszeit

http://www.linophil.de/weihnachtsgruss-2014/

https://youtu.be/8dFboupV62o

lanDUNG (Worte: Jürgen Friedrich Weißleder) - Christoph Holzhöfer

lanDUNG

ich hab so gern getrunken,
das Leben schenkt doch ein
nun gibt es nur noch Reste
und sauer schmeckt der Wein.

Ref.: Spring mit mir auf der Stelle
Wir nennen es – den Tanz
Greif mir an meine Klammotage
jedoch nie an mein Haar

nun flagge ich nicht mehr so hoch
auch wenn die Bälle fliegen
mein Platz rückt einfach hinterwärts
zu Großes bleibt dann liegen.

Ref.: Spring ….

ich schone meinen großen Mund
und lecke meinen alten Wunden
verrichte was noch nötig scheint
hab mich doch ab – GEFUNDEN.

Ref.: Spring...

https://www.youtube.com/watch?v=BGvY6Ul0BTQ

Freitag, 27. November 2015

Wenn der letzte Bergman geht (Wer weiß wat kütt ..., Worte: Helge D. Raschke) - Christoph Holzhöfer

Wenn der letzte Bergman geht (Wer weiß wat kütt ...)

Vor Monaten und Jahren
Sind immer die Kumpel eingefahren
Waren jeden Tag vor Kohle
Manchmal auf der sechsten Sohle
Haben immer ihren Job gemacht
Auch wenn mancher heut' drüber lacht
Der Bergmann hat seinen Pflicht erfüllt
2018 in ein Leichentuch gehüllt
Dann gibt es den Bergman nicht mehr
Und wir vermissen ihn dann sehr

Doch eines wird er immer sein
Wenn er ist im Herzen rein
Ein Bergmann, ein treuer Knappe
Ich winke dir zu mit meiner Kappe
Der mit dem Pferde die Kohlenwagen gezogen
Den hat man schön betrogen
Der jeden Tag stand zur Seilfahrt am Schacht
Ob auf Frühschicht, oder bei Nacht
Den Schlägel und Eisen brauchst du nicht mehr
Angeblich gibt die Grube nix mehr her

Bottrop, Marl und Ibbenbüren
Die werden es als letzte spüren
Die drei sind von tausend Zechen über
2018 ist es auch hier vorüber
Wenn der letzte Bergman geht
Wenn die letzte Lampe ausgeht
Wenn kein Schild mehr im Strebe steht
Die Räder der Wind weiter dreht
Auch ohne Seil, das gibt es dann nicht mehr
Und alle Gruben sind dann leer,

Deswegen Bergman, du hast malocht auf allen Sohlen
Brachtest uns die Kohlen
Dafür danken wir dir
Auch wenn unser Herz so leer
Wir werden dich niemals vergessen
Wie die Zeche und den Pütt
Wer weiß wat kütt
Wer weiß wat kütt

https://youtu.be/bLN3tJnGCEU

Mittwoch, 25. November 2015

Barbaren (Worte: Erich Mühsam, September 1915) - Christoph Holzhöfer

Barbaren

September 1915

Sie streiten, wer Barbar sei unter ihnen,
und zum Beweise, daß stets nur die andern
vor aller Nachwelt solchen Ruf verdienen,
verwüsten sie mit schrecklichen Maschinen
Galipoli, Galizien, Serbien, Flandern,
Wolhynien und das Land der Beduinen.

Das Blut gerinnt. Es häufen sich die Leichen
im Elsaß, in Tirol, in Frankreich, Polen.
Auf hoher See und in den Tropenreichen
ist Kampfgetöse, Mord, ist Sieg und Weichen.
Es wird gebrannt, geschändet und gestohlen,
und über Trümmern ragen Ruhmeszeichen.

Aus Wolken fetzt der Mord, vom Meeresgrunde,
und Kinder müssen sterben, Frauen, Greise.
Den Hunger ruft man sich, die Pest zum Bunde.
Der Mutter Träne und die Todeswunde
erhabnen Planens zu der Menschheit Preise
gibt von der Heldenzeit Europas Kunde.

Und jubelnd töten sie für ihren Zaren,
für ihren Kaiser, König, Präsidenten;
und starke Männer sinken hin in Scharen
und wissen, daß sie tapfere Streiter waren. -
Blut tropft und Jammer von den Firmamenten.
Und jeder schmäht die andern als Barbaren.

https://youtu.be/vRlffsVrG5k

Sonntag, 22. November 2015

Erziehung (Worte: Erich Mühsam, aus Wüste-Krater-Wolken, 1914) - Christoph Holzhöfer

Erziehung

Der Vater zu dem Sohne spricht:
Zum Herz- und Seelengleichgewicht,
Zur inneren Zufriedenheit
Und äußeren Behaglichkeit
Und zur geregelten Verdauung
Bedarf es einer Weltanschauung.
Mein Sohn, du bist nun alt genug.
Das Leben macht den Menschen klug.

Die Klugheit macht den Menschen reich,
Der Reichtum macht uns Herrschern gleich,
Und herrschen juckt uns in den Knöcheln
Vom Kindesbein bis zum Verröcheln.
Und sprichst du: Vater, es ist schwer.
Wo nehm ich Geld und Reichtum her?
So merk: Sei deines Nächsten Gast!
Pump von ihm, was du nötig hast.

Sei's selbst sein letzter Kerzenstumpen -
Besinn dich nicht, auch den zu pumpen.
Vom Pumpen lebt die ganze Welt.
Glück ist und Ruhm auf Pump gestellt.
Der Reiche pumpt den Armen aus,
Vom Armen pumpt auch noch die Laus,
Und drängst du dich nicht früh zur Krippe,
Das Fell zieht man dir vom Gerippe.

Drum pump, mein Sohn, und pumpe dreist!
Pump anderer Ehr, pump anderer Geist.
Was andere schufen, nenne dein!
Was andere haben, steck dir ein!
Greif zu, greif zu! Gott wird's dir lohnen.
Hoch wirst du ob der Menschheit thronen!

Worte: Erich Mühsam, aus Wüste-Krater-Wolken, 1914

https://youtu.be/bsLeLnoV2EI

Freitag, 6. November 2015

Heilige Abende (Worte: Jürgen Plechinger) - Christoph Holzhöfer

Heilige Abende

So mancher mag zum Weihnachtsfest
An transzendente Dinge denken
Doch das ist nur ein kleiner Rest
Geht’s doch ums Fressen und ums Schenken

Bei Schmidts gibts Heiligabend Gans
Bei Müllers Würstchen mit Püree
Frau Ott kocht Brüh‘ aus Ochsenschwanz
Die Mayer brät ein Rindsfilet

So haut man sich die feinsten Gaben
Vor der Bescherung in die Wampe
Ein Prost auf die, die Wenig haben
Schmidt gießt sich einen auf die Lampe

Es wartet schon die gier’ge Brut
Auf den Erhalt der heißen Ware
Müller brüllt mit heißer Wut
„Der Blitz beim Scheißen in euch fahre!“

„Der Heiland kommt heut‘ auf die Welt
Und ihr denkt nur an euch, ihr Plagen!“
Da liegt sein ganzes Weihnachtsgeld
Er wollte eigentlich entsagen:

Dem Raffen in der Einkaufswüste
Der Gier und der Befriedigung
Seiner niederen Gelüste
Doch ganz schnell fiel der Müller um

Trotz all dem Schimpf und dem Gemotze
Geht Müllers Widerstand dahin:
„Ich möcht‘ so eine Flachbildglotze!“
Ein Widescreen ganz allein für ihn

Nun beginnt der große Reigen
Vom Nehmen und vom Geben
Jetzt heißt es: Dicke Hose zeigen!
Als wär’s der letzte Tag im Leben

Mutter Schmidt bekommt ein Tuch
aus allerfeinster Maulbeerseide
Die Mayerin ein neues Buch
Für die Ott gibt’s ein Geschmeide

Nur Müllers Fernsehschschrank bleibt leer
Er bebt, ihm fehlt die Spucke
Er wünscht sich dieses Teil so sehr:
„Beim Kacken euch der Blitz durchzucke!“

Herr Ott kriegt Slips in Größe acht
Herr Maier neue Socken
Ein Plastikhund, der Kacka macht
Damit kann man klein Schmidtchen locken

Es freu’n sich Söhne, Töchter, Neffen
Doch Müllers Wunsch wird nicht erfüllt:
„Euch soll der Blitz beim Scheißen treffen!“
Der Ganze Raum ist zugemüllt:

Von bunten Fetzen, güldnen Bändern
Von Pappe und von Kartonage
Vielleicht wird sie sich niemals ändern
Die Gier der Feiertagsbagage

Der Müller, der schaut nur noch zu
Sein Sohn bekommt ein Bastelset.
Another tube of super glue!
Als ob der Kleine basteln tät‘!

Ein Bagger für das Schmidtsche Kinde
Müllers Fernsehschrank bleibt leer:
„Der Blitz Euch bei der Notdurft finde!“
Jetzt will Herr Müller nimmermehr

Ein iPad für den kleinen Mayer
Ein Kindle für das Müllerkind
Für Oma Ott ein Nudelseiher
Wie schön, dass wir beisammen sind!

Man ist befriedigt, satt, so voll
Dass langsam Geist und Klarheit schwinden
Wär dieser Jesus nicht schon toll
Man müsste ihn erfinden!

Und Müllers Blitz? Der wartet schon
Zehntausend Volt, bereit zu beißen
Er trifft euch auf des Notdurfts Thron
Letzendlich müsst ihr alle Scheißen

http://www.nachrichtenspiegel.de/2013/12/22/heilige-abende/

https://youtu.be/m2ESE7c0BF0

Dienstag, 27. Oktober 2015

Diese Welt ist bescheuert ... (Die Menschen sind 's auch) - Christoph Holzhöfer

Diese Welt ist bescheuert ... (Die Menschen sind 's auch)

Die einen sind auf Maloche
Die anderen sind shoppen
Andre hängen vor der Glotze
Oder vor dem PC
Die einen sind Soldaten
Schießen Menschen tot
Die anderen rennen
Um ihr Leben & fliehen

Die einen bauen Häuser
Häuser so schön
Die anderen werfen Bomben
Machen alles kaputt
Die einen fressen sich
Fette Bäuche an
Andere verrecken vor Hunger
Fressen Dreck & Sand

Alle haben 's eilig
Keiner hat Zeit
Überall Hektik
Keinem tut was leid
Immer schneller, immer weiter
Immer höher, voran
Die einen lachen
Anderen ist 's vergangen

Die einen haben Sorgen
Nur wenige haben keine
Überall Menschen
Jeder ist alleine
So viele haben Angst
So vielen ist bang
Diese Welt ist bescheuert
Diese Welt ist krank

Es regiert der Reichtum
Doch die meisten sind arm
Scheiß-Kapitalismus
Der kennt kein Erbarmen
Die Reichen die lachen
Die haben keine Angst
Die Menschen sind bescheuert
Die Menschen sind krank

https://youtu.be/s80YO6zdWqM

Montag, 26. Oktober 2015

Freiheit (Worte: John Henry Mackay, 1864 - 1933) - Christoph Holzhöfer

Freiheit (Worte: John Henry Mackay, 1864 - 1933)

Es fragte mich heute dein bebender Mund, wer frei denn sei?
Ich hob meine Hand zum Himmel und sagte: die Wolken sind frei,
Und frei ist der Wind, der die Weiten der Welt im Fluge durchwühlt,
Und frei ist das Meer, das den schimmernden Strand mit Küssen bespült.

Frei sind jene Bergeshäupter, die nie ein Fußtritt bog,
Und frei sind die ruhenden Wälder, die nie ein Ruf durchflog –
Dort baut der Fuchs sein Nest, der Hirsch wirft sein Geweih:
Natur, ihr glühendes Leben, ihr schweigender Tod, sie sind frei!

Sprich, sahst du den Adler kreisen? Was lenkt seinen ziellosen Flug?
Und sahst du ein Roß in der Wüste, das nie den Halfter trug?
Vernahmst du mein Lied, mein stürmisches Lied, meinen ersten und letzten Schrei? –
Das Meer und der Aar und der Wald, das Roß und mein Lied, sie sind frei!

Dort spielt ein Kind am Ufer … die Barke durchschneidet den See …
Es küßt die Rose der Tau – was lächelst du trübe und weh?
Ach, jetzt erst versteh' ich die Frage, die Frage: wer frei denn sei? –
Wir Toren, wir Knechte der Torheit, nur wir sind nicht frei!

https://youtu.be/OUt53wlVAos

Sonntag, 25. Oktober 2015

Anarchie (Worte: John Henry Mackay, 1864 - 1933) - Christoph Holzhöfer

Anarchie (Worte: John Henry Mackay, 1864 - 1933)

Immer geschmäht, verflucht – verstanden nie,
Bist du das Schreckbild dieser Zeit geworden…
Auflösung aller Ordnung, rufen sie,
Seist du und Kampf und nimmerendend Morden.

O laß sie schrei'n! – Ihnen, die nie begehrt,
Die Wahrheit hinter einem Wort zu finden,
Ist auch des Wortes rechter Sinn verwehrt,
Sie werden Blinde bleiben unter Blinden.

Du aber, Wort, so klar, so stark, so rein,
Das alles sagt, wonach ich ruhlos trachte,
Ich gebe dich der Zukunft! – Sie ist dein,
Wenn jeder endlich zu sich selbst erwachte.

Kommt sie im Sonnenblick – Im Sturmgebrüll?
Ich weiß es nicht… doch sie erscheint auf Erden! –
"Ich bin ein Anarchist!" "Warum?" "Ich will
Nicht herrschen, aber auch beherrscht nicht werden!"

https://youtu.be/Fzugh8_AnCw

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Ich bin als freier Mensch geboren ... (& mein Leben lang in Ketten) - Christoph Holzhöfer

Ich bin als freier Mensch geboren ... (& mein Leben lang in Ketten)

Ich bin als freier Mensch geboren
Bin geboren, um frei zu sein
Doch schon früh zwingt man mich in Ketten
Bin ich auch noch so unschuldig & klein

Muss früh aufstehen, im Dunkeln zur Schule
Muss nur lernen, um nützlich zu sein
Darf nicht von der Norm abweichen
Denn sie wollen uns alle gleich

Bin ich groß, dann muss ich arbeiten
Immer brav meine Steuern zahlen
Das muss ich bis ich alt bin
Bin ich dann alt, dann bin ich arm

Tagein tagaus, immer das Gleiche
Keinen interessiert es, was ich denk'
Die machen doch nur was sie wollen
Nein, ich bin kein freier Mensch

& sollt' ich meine Arbeit mal verlieren
Schimpft man mich einen Parasit
Der all den fleißigen Bürgern
& dem Staat auf der Tasche liegt

https://youtu.be/Qhw9sud6I0U

Sonntag, 18. Oktober 2015

Oben & Unten (Ach, sie reden & sie reden & sie reden so viel ...) - Christoph Holzhöfer

Oben & Unten (Ach, sie reden & sie reden & sie reden so viel ...)

Ach, sie reden & sie reden & sie reden so viel
Von der Demokratie reden sie viel
& sie labern & sie labern & sie labern so viel
Vom Frieden labern sie viel

& sie versprechen & versprechen & versprechen so viel
Nur halten tun sie es nie
& sie lachen & sie lachen & sie lachen so viel
Über uns lachen sie viel

& sie schenken & sie schenken & sie schenken so viel
Den Reichen schenken sie viel
& sie stehlen & sie stehlen & sie stehlen so viel
Den Armen stehlen sie viel

& sie knechten & sie knechten & sie knechten so viel
Die Mehrheit der Menschen knechten sie
& sie schimpfen & sie schimpfen & sie schimpfen so viel
Über die die sie knechten schimpfen sie viel

& sie lügen & sie lügen & sie lügen so viel
Wenn sie den Mund aufmachen lügen sie
& sie betrügen & betrügen & betrügen so viel
Dich & mich, uns alle betrügen sie

& sie biegen & sie biegen & sie biegen so viel
Das Recht biegen sie viel
& sie drehen & sie drehen & sie drehen so viel
An der Wahrheit drehen sie viel

& sie schaffen & sie schaffen & sie schaffen so viel
Elend auf der Welt schaffen sie viel
& sie säen & sie säen & sie säen so viel
Missgunst & Hass säen sie viel

& sie bauen & sie bauen & sie bauen so viel
Panzer, Bomben & Raketen bauen sie viel
& sie verkaufen & verkaufen & verkaufen so viel
Panzer, Bomben & Raketen verkaufen sie viel

& sie machen & sie machen & sie machen so viel
Kriege überall machen sie viel
& sie morden & sie morden & sie morden so viel
Unsre Schwestern & Brüder morden sie

& sie heucheln & sie heucheln & sie heucheln so viel
Betroffenheit & Mitleid heucheln sie viel
& sie waschen & sie waschen & sie waschen so viel
Ihre blut'gen Hände in Unschuld waschen sie

https://youtu.be/hevGqEZYF_Q

Samstag, 17. Oktober 2015

Ihr Kinderlein kommet ... zur Tafel kommet all ... - Christoph Holzhöfer

Ihr Kinderlein kommet ... zur Tafel kommet all ...
(Ein Weihnachtslied für die vielen Kinder in diesem Land, die in Armut aufwachsen müssen ... es ist eine Schande !!!)

Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all’!
Zur Tafel her kommet, in Deutschlands Armen-Stall
und seht, was in diesem achso reichen Land
die Regierung in Berlin für "Freude" uns macht.

O seht bei der Tafel, in diesem schönen Land
seht hier bei des Lichtleins trüben Strahl,
die böse Kanzlerin, das teuflische Kind,
nicht schön und nicht hold, wie Engelein sind ...

Da steht – sie die Kanzlerin – nicht auf Heu und auf Stroh;
Die Bourgeoisie betrachtet sie froh
die verlogenen Sozialdemokraten knie’n Arsch-küssend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der Verbrecher Chor.

So viele Kinder gehen mit traurigem Sinn
mit den Eltern in Billig-Klamotten zur Tafel hin;
ein Gesicht das vor Scham purpurrot glänzt,
und Weihnachten da gibt's nichts, kein Geld für 'n Geschenk.

O schreit doch: Du böse, Du fiese Kanzlerin
was leiden Wir alle für deine Sünd’!
Ach, in diesem Lande da gibt 's viel Armut und Not,
arm in der Kindheit, arm bis zum Tod.

Beugt nicht wie die Hirten anbetend die Knie,
erhebet nicht die Hände und dankt nicht wie sie!
Seid wütend, ihr Kinder, wer wollt' da nicht schreien,
stimmt wütend zum Klagen der Armen mit ein!

Was taten wir Kinder, ach was taten wir Dir,
du Schlechtestes und Bösestes der Kinder, ja was taten wir dir?
Nichts gönnst Du uns von Schätzen und Freuden der Welt –
unser Leben voll Armut allein Dir gefällt.

Ihr nehmt unsre Kindheit zum Opfer kalt hin.
Ihr zerstört unsre Leben und lächelt und grinst.
Für euch sind wir Abschaum, für euch sind wir Dreck.
Wir Kinderlein werden kommen und dann seid ihr weg.

https://youtu.be/37jvY36BSSk

Dienstag, 13. Oktober 2015

Deutsche Zufriedenheit (Mitbürger, ach! seid doch zufrieden) - Christoph Holzhöfer

Deutsche Zufriedenheit (Mitbürger, ach! seid doch zufrieden)

Mitbürger, ach! seid doch zufrieden
und schickt euch in die böse Welt;
Das Los, das euch von Gott beschieden
trag jeder als ein Christ, ein Held.
Wer nur den lieben Gott läßt walten
der läßt auch alles hübsch beim alten:
Es gibt auf Erden weit und breit
nichts Schöneres als — Zufriedenheit!

Wenn ihr als arme Schlucker lungert
wenn's Hemd euch durch die Hosen blickt
Wenn ihr vorm Haus des Reichen hungert
und wenn der Frost euch kneipt und zwickt
Bedenkt: es kann ja hier auf Erden
doch nicht ein jeder glücklich werden.
Den Großen Glück und Herrlichkeit
Dem Volke - die Zufriedenheit!

Von Gottes Gnaden ist der König;
Wir sind nur seinetwegen da
Und murren wir einmal ein wenig
Man schießt uns tot - halleluja!
So tat man's aller Orten treiben
So ist's, so sei's, so muß es bleiben:
Drum, liebes Volk, sei doch gescheit
Bewahre die - Zufriedenheit!

Zufriedenheit sei meine Freude,
Zufriedenheit sei meine Lust,
In meinem abgeschabten Kleide
Herrsch dies Gefühl in meiner Brust!
Und bin ich gleich verlumpt, verdorben,
Vor Hunger endlich gar gestorben
So schreibt aufs Grab mir groß und breit:
der Kerl starb an - Zufriedenheit!

Anonym, um 1848

https://youtu.be/iThHt9NrmdA

Samstag, 10. Oktober 2015

Der erste Berliner Kommunistenprozess (1847, Anonym) - Christoph Holzhöfer

Der erste Berliner Kommunistenprozess

1. Der Kommunistenfang

Höret, was ich euch berichte
Hört die schreckliche Geschichte
Von dem Kommunistenfang
So sich in den jüngsten Tagen
Zu Berlin hat zugetragen –
Hort den schaurigen Gesang!

In der Alten Jakobstraße
Bei dem biergefüllten Glase
Saßen zweiundzwanzig Mann –
Samt und sonders schlechte Christen
Atheisten, Kommunisten –
Herrgott sieh uns gnädig an!

Lauter Miß- und Übeltäter
Hoch- und Vaterlandsverräter
Und Verschwörer bei der Nacht!
Doch am Tage simple Schneider
Schuster, Tischler und so weiter –
Handwerksleute, kurz gesagt!

Aßen Butterbrot mit Käse
Sangen froh die Marseillaise –
Schimpften mörderisch dabei
Auf das Geld und auf den König
Und die Pfaffen auch nicht wenig
Und die heil'ge Polizei!

So von neun Uhr bis halb Zwölfe
Brachten diese zweimal elfe
In Gefahr das Vaterland
Und es war gewiß verloren
Lauschte nicht mit scharfen Ohren
Ein getreuer Vigilant!

Atemlos bringt er die Kunde –
Pfeilschnell fliegt es durch die Runde
"Kommunisten sind im Land!"
Schwert und Dolche sieht man blinken
Und im Voraus riecht man stinken
Pulver, das bald losgebrannt!

Truppen werden konsignieret
Und Gendarmen detachieret
Die Rebellen einzufahr'n
Abschied nimmt man erst vom Leben
Dann wird die Parol gegeben
"Greift geschickt von hinten an

Drei von uns auf einen Schneider
Drei auf einen Hungerleider
Oh, der Sieg ist uns gewiss!
Und ihr andern müsst als Wachen
Uns den Rückzug sicher machen
Wenn das Glück uns ja verließ!"

Leis erstiegen sie die Treppe
In der Hand die Säbelschleppe
Stehn sie vor der Türe schon
Drinnen singen die und sagen:
"Stoßt vom Strand! Wie müssen wagen –
Unser Schiff heißt Rebellion!"

Da mit wilden Donnerworten
Springen durch die weiten Pforten
Butz und Kriminell hinein:
"Gebt geduldig euch gefangen!
Wer sich rührt, wird aufgehangen!
Katzenköpf gibt 's obendrein!

Eure Dolche und Pistolen
Müsst ihr aus der Tasche holen
Legt es all auf einen Tisch
Und was jeder bei sich führe
Seine Briefe und Papiere
Fidibus und Tintenwisch!"

Waffen hat man nicht gefunden
Ohne Blut und ohne Wunden
War die Kommunistenschlacht –
Dann ward jeder ohn' Erbarmen
Rechts und links mit zwei Gendarmen
Nach der Stadtvogtei gebracht!

Welcher Schrecken, welches Grausen
Zähneklappern, Haarzerzausen
Dort bei Wasser und bei Brot!
Die Bachulken müssen wissen
Wie die Frevler büßen müssen
Für des Vaterlandes Not

Lerne jeder draus die Lehre
Dass sich niemand frech verschwöre
Gegen Kirch' und Königsthron!
Denn sonst kommt mit Blitzaktionen
Eine Antirebellionen-
Schutzversicherungskomission!

1847, Anonym

https://youtu.be/frgH6XMlCVU

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