Donnerstag, 14. Juli 2016

Siebzehnjährige von 1931 Worte: Max Zimmering (1909 - 1973) - Christoph Holzhöfer

Siebzehnjährige von 1931

Neunzehnvierzehn kamen wir zur Welt
Unser Glück, dass wir erst Babies waren
Mutter opferte ihr letztes Geld
Vater zog mit Blumen in das Feld
Doch nach Hause ist er nie gefahren

Meinen Vater hab ich nie gekannt
Dafür aber schlechte Marmelade
Sonntags ging die Mutter auf das Land
Hamstern wurde das sehr oft genannt
Doch fast immer ohne Resultate

Nachts, da hörte ich die Mutter weinen
Ihre Gründe, die verstand ich nie
Ratlos strampelte ich mit den Beinen
Meint sie mich? Wen konnte sie bloß meinen?
Und ich weinte mit aus Symphatie

Eines Tages war die Post gekommen
- Starb als Held fürs deutsche Vaterland -
An der Somme ist er umgekommen
Seine Uhr hat ihm ein Freund genommen
Meine Mutter hat den Brief verbrannt

Meinen Vater hab ich nie gesehen
Auch das Herz der Mutter stand bald still
Und wofür? Ich kann es nicht verstehen
Dass die Menschen einfach sterben gehen
Weil es eine Herrscherclique will

Neunzehnvierzehn kamen wir ans Licht
Also sind wir heute siebzehn Jahre
Mancher noch als Schüler Tafel wischt
Mancher tut als Lehrling seine "Pflicht"
Oder hat sogar schon graue Haare

Heute sind wir junges Arbeitsvieh
Und Kanonenfutter sind wir morgen
Doch die Kindheit, die vergisst man nie
Und wir lernten vieles schon sehr früh
Auch dem Staate machen wir schon Sorgen

Neunzehnvierzehn kamen wir zur Welt
Als Millionen an den Fronten lagen
Mutter opferte ihr letztes Geld
Vater zog mit Blumen in das Feld
Doch wir werden rote Fahnen tragen

Worte: Max Zimmering (1909 - 1973)

https://youtu.be/klOAQr1hFEs

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