rebellenlied (erich mühsam) - christoph holzhöfer
http://youtu.be/eQkr-a3df8E
Rebellenlied (Brennende Erde. Verse eines Kämpfers, 1920)
- die letzte strophe wurde von mir ein wenig verändert!
Sie hatten uns mit Zwang und Lügen
in ihre Stöcke eingeschraubt.
Sie hatten gnädig uns erlaubt,
in ihrem Joch ihr Land zu pflügen.
Sie saßen da in Prunk und Pracht
mit vollgestopftem Magen
und zwangen uns, für ihre Macht
einander totzuschlagen.
Doch wir, noch stolz auf unsere Fesseln,
verbeugten uns vor ihren Sesseln.
Sie kochten ihre Larvenschminke
aus unserm Blut und unserm Schweiß.
Sie traten uns vor Bauch und Steiß,
und wir gehorchten ihrem Winke.
Sie fühlten sich unendlich wohl,
sie schreckte kein Gewitter.
Jedoch ihr Postament war hohl,
ihr Kronenschmuck war Flitter.
Wir haben nur die Faust erhoben,
da ist der ganze Spuk zerstoben.
Es rasseln zwanzig Fürstenkronen.
Die erste Arbeit ist geschafft.
Doch, Kameraden, nicht erschlafft,
soll unser Werk die Mühe lohnen!
Noch füllen wir den Pfeffersack,
auf ihr Geheiß, den Reichen;
noch drückt das Unternehmerpack
den Sporn uns in die Weichen.
Noch darf die Welt uns Sklaven heißen –
noch gibt es Ketten zu zerreißen.
Immer wieder hat die Welt der Knechte
ihr Blut verspritzt fürs Kapital.
Jetzt steht sie auf, zum letztenmal
für eigne Freiheit, eigne Rechte.
Jetzt heißt's, ihr Mächtigen jetzt ist Schluss
wir in einem Bund zusammen –
der Völker brüderlicher Kuß
löscht alle Kriegesflammen.
Jetzt gilt's die Freiheit aufzustellen. –
Die rote Fahne hoch, Rebellen!
Rebellenlied (Brennende Erde. Verse eines Kämpfers, 1920)
- die letzte strophe wurde von mir ein wenig verändert!
Sie hatten uns mit Zwang und Lügen
in ihre Stöcke eingeschraubt.
Sie hatten gnädig uns erlaubt,
in ihrem Joch ihr Land zu pflügen.
Sie saßen da in Prunk und Pracht
mit vollgestopftem Magen
und zwangen uns, für ihre Macht
einander totzuschlagen.
Doch wir, noch stolz auf unsere Fesseln,
verbeugten uns vor ihren Sesseln.
Sie kochten ihre Larvenschminke
aus unserm Blut und unserm Schweiß.
Sie traten uns vor Bauch und Steiß,
und wir gehorchten ihrem Winke.
Sie fühlten sich unendlich wohl,
sie schreckte kein Gewitter.
Jedoch ihr Postament war hohl,
ihr Kronenschmuck war Flitter.
Wir haben nur die Faust erhoben,
da ist der ganze Spuk zerstoben.
Es rasseln zwanzig Fürstenkronen.
Die erste Arbeit ist geschafft.
Doch, Kameraden, nicht erschlafft,
soll unser Werk die Mühe lohnen!
Noch füllen wir den Pfeffersack,
auf ihr Geheiß, den Reichen;
noch drückt das Unternehmerpack
den Sporn uns in die Weichen.
Noch darf die Welt uns Sklaven heißen –
noch gibt es Ketten zu zerreißen.
Immer wieder hat die Welt der Knechte
ihr Blut verspritzt fürs Kapital.
Jetzt steht sie auf, zum letztenmal
für eigne Freiheit, eigne Rechte.
Jetzt heißt's, ihr Mächtigen jetzt ist Schluss
wir in einem Bund zusammen –
der Völker brüderlicher Kuß
löscht alle Kriegesflammen.
Jetzt gilt's die Freiheit aufzustellen. –
Die rote Fahne hoch, Rebellen!
chrdylan - 14. Feb, 20:05