Lerche & Rebhuhn (Ein Freiheitslied, Text: Wilhelm Hasenclever) - Christoph Holzhöfer
Lerche und Rebhuhn (1874 im Kerker zu Zeitz)
Die Lerche schwingt sich frisch empor
Und läßt ein Freiheitslied erschallen,
Da hört sie unter sich im Rohr
Das feiste Rebhuhn schläfrig lallen:
"Du Törin du, was soll dein Drang
Nach Freiheit, den du hast verkündet,
Was soll dein schmetternder Gesang,
Der doch nur deine Brust entzündet?
Ich höre wohl dein stolzes Lied
Und all dein stürmisch Jubilieren -
Doch weil dies Jahr das Korn geriet,
Werd ich den Gleichmut nicht verlieren.
Sieh dort den Falken in der Höh,
Ihm sind verhaßt die Freiheitslieder,
Du lockst ihn nur zu eignem Weh,
Und jählings stößt er auf dich nieder."
Es klingt der Lerche Antwort jetzt:
"Und sollt ich dulden, sollt ich leiden,
Und sollt ich sinken hin zerfetzt -
Die Freiheit will ich drum nicht meiden.
Gern gönn ich dir die träge Ruh,
Gern gönn ich dir das öde Fressen;
Ich jauchze auf, der Sonne zu,
Du scharrst im Kote unterdessen.
Und singe ich ein Freiheitslied -
Stößt dann der Falke auf mich nieder
Ein schöner Tod, den mir beschied
Der Freiheitsdrang durch meine Lieder.
Es sprüht mein frisches junges Blut
Zur Erde hin als warmer Regen -
Und jedem Tropfen roter Glut
Entsprießt ein neuer Liedersegen.
http://youtu.be/JdaTeuLm0lE
Die Lerche schwingt sich frisch empor
Und läßt ein Freiheitslied erschallen,
Da hört sie unter sich im Rohr
Das feiste Rebhuhn schläfrig lallen:
"Du Törin du, was soll dein Drang
Nach Freiheit, den du hast verkündet,
Was soll dein schmetternder Gesang,
Der doch nur deine Brust entzündet?
Ich höre wohl dein stolzes Lied
Und all dein stürmisch Jubilieren -
Doch weil dies Jahr das Korn geriet,
Werd ich den Gleichmut nicht verlieren.
Sieh dort den Falken in der Höh,
Ihm sind verhaßt die Freiheitslieder,
Du lockst ihn nur zu eignem Weh,
Und jählings stößt er auf dich nieder."
Es klingt der Lerche Antwort jetzt:
"Und sollt ich dulden, sollt ich leiden,
Und sollt ich sinken hin zerfetzt -
Die Freiheit will ich drum nicht meiden.
Gern gönn ich dir die träge Ruh,
Gern gönn ich dir das öde Fressen;
Ich jauchze auf, der Sonne zu,
Du scharrst im Kote unterdessen.
Und singe ich ein Freiheitslied -
Stößt dann der Falke auf mich nieder
Ein schöner Tod, den mir beschied
Der Freiheitsdrang durch meine Lieder.
Es sprüht mein frisches junges Blut
Zur Erde hin als warmer Regen -
Und jedem Tropfen roter Glut
Entsprießt ein neuer Liedersegen.
http://youtu.be/JdaTeuLm0lE
chrdylan - 13. Aug, 19:01